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sexueller Missbrauch in der Kindheit
Hallo,
ich weiß nicht so recht, ob ich (w, 35J.) hier richtig bin.
Es geht um eine lange Geschichte, die lange zurück liegt. Um nicht zu sagen, 15 Jahre.
Ich habe bis zum heutigen Tage mit keinem darüber geredet, es ist etwas einfacher, darüber im relativ anonymen Internet darüber zu schreiben.
Mein ältester Bruder hat mich über viele Jahre (gut 10 Jahre) regelmäßig sexuell missbraucht (komplette Programm, inkl. Vergewaltigungen). Ich habe mit ihm mittlerweile nur selten Kontakt und bin sehr froh, das er auf der anderen Erdhalbkugel ist.
Wenn meine Mutter davon erfährt, würde sie das wohl frühzeitig ins Grab bringen (schwer Herzkrank) und mein Vater würde das vollends fertig machen. Wie er reagieren würde/wird, kann ich überhaupt nicht abschätzen.
Jetzt bin *ich* aber soweit, das ich darüber mit wem reden *muss.
Nur mit wem?
Hausarzt? Da habe ich Sorge, das man einen Stempel aufgedrückt bekommt und in eine Schublade gesteckt wird.
Beste Freundin? Da habe ich Angst, sie dadurch zu verlieren (warum auch immer).
Ich bin darüber "ein wenig" verzweifelt. ???
Könnt ihr mir da irgendeinen Rat geben?
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Es ist schwierig, für solche traumatischen Erfahrungen die rechten Zuhörer zu finden bzw. zu nennen.
Da aber auch immer die Gefahr besteht, dass sich die erlebten psychischen Belastungen später in somatischen Störungen darstellen, sollten Sie sich zuerst an einen Neurologen/Psychiater wenden, um mit diesem weitere Perspektiven zu entwickeln.
Weiterhin existieren für Mißbrauchsopfer im nichtmedizinischen Bereich Ansprechpartner in verschiedenen Selbsthilfeorganisationen. Ich habe dazu zwei Links eingestellt. Ich bin mir sicher, dass die Fachleute in diesen Einrichtungen Ihnen kompetente Gesprächspartner nennen werden.
http://www.wildwasser.de/
http://www.zartbitter.de/content/index_ger.html
Ich hoffe, Ihnen ein wenig weiter geholfen zu haben.
Pianoman
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Hallo
Dieses Thema ist immer schwer anzusprechen, aber es in sich zu vergraben ist auch nicht gut. Ich würde Dir empfehlen eine psychosoziale Beratungsstelle (z. B. Caritas-verband) zu kontaktieren. Bei uns in der Nähe gibt es eine Beratungsstelle Namens Zornröschen. Ob Du eine Bestrafung für Deinen Bruder möchtest, mußt Du entscheiden. Aber Dir sollte auch bewußt sein, dass Du evtl. nicht das einzige Opfer Deines Bruders bist und vielleicht im Moment jemand anderes unter ihm zu Leiden hat. Er benötigt ebenfalls Hilfe, aber das ist nicht Deine Aufgabe. Für Dich ist es erst einmal wichtiger, einen Gesprächspartner zu finden, mit dem Du über Deine Erlebnisse sprechen kannst und Deine Wunden heilen können.
Ich wünsche Dir viel Kraft diesen Weg aufrecht zu gehen.
Alles Gute
Tanja
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Eine Bestrafung meines Bruders will ich nicht, da es den "Fall" in die Öffentlichkeit ziehen würde. Das wäre beruflich für mich ein Todesurteil. Auch will ich das meinen Eltern nicht antun. Des Weiteren ist er mittlerweile nur noch max. einmal im Jahr in Deutschland und dann idR auch nicht hier zu Hause (das macht es für mich einfacher). Für *mich* ist es gerade sowas von egal, was er nun macht.
Bis jetzt führe ich auf die Erlebnisse "lediglich" mein starkes Übergewicht (BMI38, Tendenz fallend) zurück. Ich habe halt alles in mich rein gefressen (das ändere ich gerade).
Leichte depressive Neigungen habe ich auch, inkl. Suizidgedanken, aber da liebe ich das Leben doch zu sehr.
Eine große innerliche Anspannung ist auch da, welche sich in Verspannungen in Rücken/Nacken äußert.
Vertrauen in andere finde ich nur schwer.
Wie würde es denn beim Neurologen/Psychiater von statten gehen?
Den Links gehe ich gleich mal nach.
Oder mache ich mich nur verrückt?
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Nochmal Hallo
Also bei mir in der Familie ist meiner ältesten Schwester das Gleiche passiert wie Dir, nur das es bei ihr unser Vater war. -Ich glaube, sie hat sich für meine andere Schwester und mich geoftert, damit es mit uns nicht auch geschied. Nun ja, meine ältere Schwester hat dadurch ein schwer behindertes Kind zur Welt gebracht, welches aber mit 21 Jahren vor gut 13 Jahren starb. Aus die Sache mit meinem Vater ans Licht kam, hat er sich der Bestrafung durch Suizid entzogen. Auch heißt es, dass mein Vater meinen Bruder (der Älteste) mißbraucht und an meine Schwester "angelernt" hat.
Im November ist mein Bruder auf Bewährung und zu einer Geldstrafen verurteilt worden, wg. "sexuellen Übergriff" auf ein 14 jähriges Mädchen aus dem Verwandtenkreis.
Ich glaube, meine Schwester hat es bis heute nicht überwunden und wahrscheinlich kann man das auch gar nicht, sondern nur lernen damit besser zu leben und umzugehen. Sie leidet unter sehr starkem Übergewicht (BMI 55) , kann nicht gut Ordnung halten und ist sowohl mit ihrer Wohnung als auch mit sich selbst nicht sehr "reinlich".
Solange meine Schwester dieses Thema nicht anspricht, sprechen wir auch nicht unbedingt darüber. Aber ich persönlich würde gerne mehr erfahren, akzeptiere aber ihr Verhalten und begnüge mich damit was ich weiß.
Versuche für Dich dringend einen Ansprechpartner zu finden. Für den Akutfall, rufe die Telefonseelsorge an 24h kostenlos.
Bis dann
Tanja
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Zitat:
Aber ich persönlich würde gerne mehr erfahren
wie meinst du das? So generell oder in ihrem Fall?
Ich kann für *mich* sagen, das es für mich ein Teil "normal" war. Das man sich geschämt hat, man Angst vor einer Bestrafung hatte.
Ich selbst habe es so in etwa 14 Jahre lang einfach verdrängt und seit etwa einem Jahr wird mir bewusst, das ich darüber reden sollte. Und in letzter Zeit ist mir es ganz klar geworden, das es raus muss. Aber ich habe nicht wirklich das Gefühl, eine Therapie zu benötigen ???
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Sexueller Mißbrauch an Kindern verjährt in Deutschland nach 10 Jahren (in Österreich nach 15 Jahren).Seit 2002 gibt es eine Hemmung der Verjährungsfristen bis zum 21. Lebensjahr des Opfers) - Dein Bruder würde warscheinlich nicht bestraft werden können. Nach der Verjährungsfrist ist die Gesetzgebung leider immer noch so, daß man nicht einmal ungestraft in der Öffentlichkeit darüber reden könnte, ohne daß man selbst Probleme bekommt. Also bringt dieser Weg sowieso nichts. Ich schreibe das nicht, weil ich das gut finde, sondern weil es einer der Mißstände in der deutschen Gesetzgebung ist. Er würde Dir sowieso warscheinlich wieder nur drohen, und dann mußt Du ziemlich viel Kraft dagegen setzen müssen um ihn zu signalisieren: " An mir kommst Du nicht vorbei!" , die Du vielleicht im Moment noch nicht hast. Warscheinlich wird er Dir sogar noch mit einem Gerichtsverfahren drohen, - nur damit Du wieder still bist.
Schau Dir doch mal von Ellen Bass das Buch " Trotz allem, " an. Dann kannst Du Dir ersteinmal darüber klar werden, welcher Weg für Dich eventuell etwas wäre.
Es gibt da verschiedene Möglichkeiten, über die man sich erst einmal informieren sollte.
Das Problem, wenn Du beginnst darüber zu reden, wird sein, daß Du nach dem Gespräch alleine da durch mußt, sei es daß Du Dich mit einem Psychiater oder mit der Telefonseelsorge unterhälst. So eine Sitzung oder so ein Gespräch geht vorüber, aber Du mußt danach mit der Situation noch umgehen können. Und das was man durch das " Sprechen" aufreißt, kann sehr weh tun.
In der Regel passiert in der Familie überhaupt nichts, wenn man plötzlich darüber redet. Das ist ein Thema, daß den Familien nämlich unangenehm ist und daß die nicht haben wollen. Inzestuöser Mißbrauch wächst auf einem Boden, auf dem auf das Kind nicht sonderlich geachtet wurde. Der Täter muß davon ausgehen, daß dem Kind nicht geglaubt wird, sollte es auf die Idee kommen darüber zu reden. Normalerweise achten Eltern auf ihre Kinder und die spüren Veränderungen und es gibt auch Anzeichen, die man sehen kann, wenn man sie denn sehen möchte. Das "große" unaussprechliche Geheimnis endet in der Regel so, daß man innerhalb der Familie damit genauso schnell fertig ist, wie früher.- Ein Teil wird einen für verrückt erklären. Der andere Teil sucht nach Indizien, das Opfer als Lügner zu identifizieren. Der Rest wendet sich ab. Denn wenn einer da gewesen wäre, von dem Du Dir aus der Familie hättest Hilfe holen können,, dann hättest Du diesen familiären Ansprechpartner nämlich auch damals schon gehabt und Dir auch versucht dort Hilfe zu holen.
Diese Therapien die so angepriesen werden entpuppen sich oftmals als Gang durch die Hölle. Wichtig ist, daß Du Dich zu nichts drängen läßt, sondern nur das machst, was Dir selbst gut tut. Es kann sein, daß Du damit jeglichen Kontakt mit Deiner Familie über jahrzehnte hinweg verlierst. Das mußt Du aushalten können. Es will also gut überlegt sein, mit wem Du darüber redest und in welchem Rahmen Du das machen möchtest. Inzestopfer sind in der Regel nicht sehr selbstbewust, denn selbstbewuste Kinder lernen von klein auf, sich zu wehren. Du solltest Dir also alle Möglichkeiten, die Du hast ansehen,- und dann für Dich entscheiden, mit wem Du am liebsten reden möchtest. Es gibt da große Unterschiede. Vorsicht vor Gesprächen innerhalb der Verwandtschaft, wenn Du Dir nicht sicher bist, daß Dein Geheimnis in der Familie öffentlich sein soll.- Es gibt da auch Leute, die einem mit ihrem Übereifer schaden und du findest Dich rasch in einer Situation, in der Du zu dem Zeitpunkt überhaupt noch nicht sein solltest/ wolltest. Alles liebe C.
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Hallo
Ich meine natürlich in ihrem Fall.
Möglich, dass Du Dich nicht krank fühlst, aber was ist da in Dir geschehen?
Und ich denke da benötigt von etwas von Dir Verständnis (ein Aufrichten) für das, was Dir widerfahren ist.
Ich bin fest davon überzeugt, das sexueller Mißbrauch mit seelischem Mord zu vergleichen ist. Irgendetwas in einem erlischt. - Sei es Lebenfreude, Unbeschwertheit oder einfach nur das Lächeln. Und es ist wichtig diesen Punkt zu finden um wieder unbeschwert oder freier leben zu können.
Bis bald
Tanja
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Warscheinlich ist es so, daß Du die Begebenheiten einfach " Ausblenden oder Abspalten " konntest. Das ist ein Schutz, den viele Inzestopfer lernen, wenn etwas geschieht, daß ungeheuerlich ist.- Je älter man wird, je schlechter klappt das mit dem Ausblenden. Inzestopfer sind häufig sehr besonnen in Katastrophensituationen, weil die ihre Gefühle vom Körper abspalten können und meist auch dann noch funktionieren, wenn es brenzlig wird. Das macht allerdings noch eine Reihe von anderen Nebenwirkungen, die komplexer sind.-Während einer Therapie verlernst Du sicherlich das Abspalten. Das tut aber ungewohnt weh. Ich wünsche Dir, daß Du einen für Dich richtigen Weg findest ohne erneut verletzt zu werden. . Lg C.
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
In der Traumatherapie geht es gerade nicht darum, das Trauma durch erzählen wiederraufzuholen, sondern durch verschiedene Therapieformen einen Umgang und eine Selbstaufarbeitung zu erreichen. Es ist sogar strikt verboten in diesen Kliniken, sich mit Mitpatienten über das Trauma auszutauschen!! In seltenen Fällen kann man in Einzelfällen mit einem Therapeuten eine Aufarbeitung machen - ist aber nicht Standard!
Die richtigen Adressen sind psychosomatische Kliniken mit einer Spezialisierung auf Traumatherapie. Es gibt 3 Zentren in Deutschland: eins in Frankfurt, eins in Bad Wildunge und das dritte weiss ich nicht genau, wo es ist. Eine solche Therapie musst du selbst beantragen - dein Hausarzt kann dir dabei helfen. Aber das geht nur, wenn du bereit für eine Therapie bist - und diese Therapie spricht vor allem Menschen an, die durch solche Taten körperliche Symptome davontragen (psychosomatisch).
Deine Anlaufstelle ist dein Hausarzt - die meisten haben eine pyschosomatisczhe Grandausbildung. Und er steht unter Schweigepflicht, er darf also mit niemand über deine berichteten Erlebnisse sprechen!!!
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Zitat:
In der Traumatherapie geht es gerade nicht darum, das Trauma durch erzählen wiederraufzuholen, sondern durch verschiedene Therapieformen einen Umgang und eine Selbstaufarbeitung zu erreichen.
ich kann mir darunter nichts vorstellen. Kannst du das mal ganz grob (frei nach dem Motto: Bruch => Gips) anreißen, wie das gemeint ist?
Zu meinen Eltern habe ich einen sehr, sehr guten Kontakt und ein sehr gutes Verhältnis.
Mein Vater meinte jetzt irgendwann mal, er hätte in der Zeit gesehen, wie ich das mit dem fressen anfing, das ihm das im Herzen weh tat und er nicht wusste, wie er mir helfen konnte.
In der Zeit, als ich sexuell missbraucht wurde, war es in der Familie so, das mein Lieblingsbruder (und meine absolute Vertrauensperson ever) lebensgefährlich erkrankt war, sodass meine Eltern in der Zeit recht stark auf ihn fixiert waren und ich war (zu) viel alleine. Da fing ich das Fressen an. Ich durfte meinen Bruder eine lange Zeit nicht sehen, da er alles verlernt hatte und schwerst pflegebedürftig war. Mit ihm darüber reden geht leider nicht mehr, da er vor 5.5 Jahren gestorben ist.
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
puuuuuh.... Über neue Stichwörter hier im Forum habe ich die Seite von der http://www.schotterblume.de gefunden. Das hat mir viel input gegeben und es war mitunter ziemlich anstrengend für mich zu lesen. Bin jetzt gerade recht fertig.
Mir ist nun klar, das ich damit anfangen werde und lasse mir mal einen Termin beim HA geben um darüber zu reden.
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Das freut mich für Dich.
Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg. Liebe Grüße C.
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Es gibt z.B.Therapien wie Verhaltenstherapie, Ergotherapie, Kunsttherapie, Musiktherapie, Gruppentherapie.
Verhaltenstherapie: wenn man z.B. Angst vor etwas bestimmtem hat, dann wird das mit einem Therapeuten durch Konfrontation überstanden, z.B. Aufzugfahren bei Platzangst etc.
Ergotherapie: mit verschiedenen Gegenständen wird etwas gestaltet, was z.B. bestimmt Symbole beinhaltet (ebebso Kunst-und Musiktherapie mit den verschiedenen Ansätzen
Gruppentherapie: man bespricht verschiedene Themen in der Gruppe und jeder sagt etwas dazu, was es für ihn/sie bedeutet. Und jeder sagt z.B.etwas dazu, wie man mit bestimmten Gefühlen umgeht etc.
Natürlich hat man noch Einzeltherapie, in der man sich mit seinem Gefühlen einem Therapeuten anvertrauen kann. Nur dort kann man teilweise zumindest erzählen, was einem passiert ist - ausserhalb der Tür ist das tabu.
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
oh Gott.... das ist ja etwas was mir ja sowas von nicht meine Wellenlänge ist... :shocked:
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
meine damit insbesondere Ergotherapie, Kunsttherapie, Musiktherapie, Gruppentherapie.
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Die Nacht bin ich mehr oder weniger durch die Hölle gegangen.
Ich habe eben den 1. Schritt gemacht und es meiner Freundin erzählt. Jetzt war ihr mit einem klar, was mit mir los ist. Sie meinte nur, das seit etwa einem Jahr in/bei mir eine Veränderung voran gegangen ist. Da sie in der Praxis meines HA arbeitet, hat sie jetzt einfach alles in die Hand genommen und fängt morgen mit der Koordination der Hilfe/Termine an.
Was bin ich froh, endlich diesen Schritt getan zu haben.
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Hallo
Sei mächtig stolz auf Dich, diesen schweren Schritt zu wagen.
Ich wünsche Dir alles Gute:ta_clap::zd_bye_3_cut:
Tanja
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Bin ich auch ;)
Ich bin vor allem mächtig froh darüber, so eine tolle Freundin zu haben, die mich heute morgen komplett aufgefangen hat. Sie hatte viele Fragen, hat mir erste Richtungen aufgezeigt, wie es weiter geht, was nun gemacht werden muss und das sie mir dabei hilft, das alles geregelt zu bekommen. Dieses lange Gespräche war hart für mich, hat mir aber gut geholfen.
Langsam komme ich auch wieder runter von diesem Horrortrip, wo ich vor allem gestern drauf war. Da habe ich die verschiedensten Szenen in Bildern wieder vor mir gesehen. Es ist mir klar, das ich noch so manches mal durch die Hölle gehen werde, aber sie wird nicht mehr so schlimm werden, wie es war.
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Toll, dass Du Dich Deiner Freundin anvertraut hast - denn einem wahren Freund sollte man alles sagen und teilen können! Wünsche Dir alles Gute für Deine weiteren Schritte und Deinen Weg!
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Zitat:
von
dreamchaser Deine Anlaufstelle ist dein Hausarzt - die meisten haben eine pyschosomatisczhe Grandausbildung. Und er steht unter Schweigepflicht, er darf also mit niemand über deine berichteten Erlebnisse sprechen!!!
Ich habe gestern lange mit meinem HA gesprochen, es war für mich gut, das er schon Bescheid wusste, worum es geht, das war für mich einfacher. Er hat mir die Ressourcen gezeigt, welche ich bereits nutze und auch so sehr gestärkt und mir klare Hinweise gegeben, wo ich selbst drauf achten muss (da ich emotional nicht so stabil bin).
Jetzt geht es darum möglichst schnell mit der Psychotherapie anzufangen (dh Termine zu bekommen). Dann entscheidet sich, wie es weiter geht (ambulant, Tagesklinik, stationär).
Danke für Eure Hilfe. :s_thumbup: :s_rose_for_u_cut:
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Hallo,
wollte Dir nur schreiben. dass ich es toll finde, dass Du Dich jetzt auf den Weg machst um die Vergangenheit besser verarbeiten zu können.
Du bist jetzt auf einem guten und richtigen Weg.
Wünsche Dir viel Erfolg für die Zukunft.
Liebe Grüße Justitia
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
da es mir gar nicht mehr gut geht, werde ich morgen denn mal stationär einweisen lassen. Ohne sofortige professionelle Hilfe geht es nicht weiter.
Wie läuft das denn dann ab? Ok, HA, Einweisung holen, da hin und dann??
:zd_bye_3_cut:
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Du kannst Dir natürlich eine Einweisung holen. Wenn es Dir gar zu schlecht geht, kannst Du da auch als "Notfall" aufkreuzen.- Wie wäre es wenn Du mal da anrufst wo Du Dich einweisen lassen möchtest, denn die kennen sich da sicherlich aus und können Dir am besten Auskunft geben. - Ich befürchtete schon, daß es nach dem " Reden" erstmal schlechter gehen wird, weil das eben kein Thema ist, daß man nach dem Gepräch so einfach mal abschaltet und weil Du sicherlich viele Refexionen mitmachen mußt! Das wird noch eine harte Zeit werden, aber ich bin sicher daß Du das packen wirst. Sind einfach zuviele ambivalente Gefühle, die damit verbunden sind und die man zuordnen muß. ( Ich hab in den 90er Jahren lange Zeit für Organisationen wie Wildwasser uä. mitgearbeitet und nebenher immer wieder mißbrauchte Jugendliche bei mir zuhause aufgenommen gehabt. Die wurden da noch sehr hin und hergeschoben, wenn sie über 18 Jahre alt waren, und das Zuhause in dem die Mißhandlungen oftmals noch anhielten verlassen mußten. Für die Jugendämter gab es da keinen Handlungsbedarf, weil es vom Gesetzgeber nur eine " Kann-Lösung" war für diese Jugendlichen zuständig zu sein und man mußte oftmals hart dafür kämpfen, daß es für sie eine Hilfestellung gab). Das Thema war damals in Deutschland noch recht neu . Es wurde in diesen Jahren enttabuisiert. Es liefen ganze Kampagnen und allerlei Bücher erschienen auf dem Markt über das Thema, die den Leuten suggerierten, sie könnten nun über das Thema sprechen und würden Hilfe erfahren. In der Realität waren die Grundlagen damals dafür noch gar nicht so recht geschaffen und mit den Betroffenen wurde herumexperimentiert. Das war eigentlich übel. Die Betroffenen dachten, sie würden "Hilfe" erfahren und fielen stattdessen in ein Loch. Es gab aber gar keine Kapazitäten dafür.- So ca 1992 lief dann eine sehr interessante Studie über "Inzest" an der Heinrich -Heine Universität in Düsseldorf. Bis dahin gab es etliche selbsternannte Therapeuten, die sich mit dem Thema, eine goldene Nase verdienen wollten und eigentlich bei vielen viel mehr kaputt gemacht haben, als das sie geheilt hätten.( Im Schnitt mußten die Betroffenen damals 70 bis 100 DM pro Stunde für dubiose Therapiegespräche aufbringen.-) Ich denke, daß die Studien, die dann in Deutschland liefen sicherlich zu einem besseren Umgang mit dem Thema geführt haben. Die Düsseldorfer Studie war sehr aufschlußreich.
Und ich kann sehr gut nachvollziehen, wie übel es Dir im Moment geht.
Es ist so: so toll wie das ist, daß man jemanden findet, der zuhört,- genauso groß sind die Gefahren, die damit verbunden sind. Mit so einem Gespräch kann man ziemlich viel lostreten.( Ich würde meiner Freundin ein solches Gespräch verwehren und sie dann lieber zu einem " Fachmann " begleiten). Ich denke, daß Du bei den Leuten die Erfahrungen mit dem Umgang gesammelt haben am besten aufgehoben ist und daß die Dir ernsthaft helfen können, das alles auszuhalten, aufzuarbeiten, darüber hinweg zu kommen, und dann das Thema aber auch wieder loszulassen, wenn Du damit durch bist.
Für diesen harten Weg, wünsche ich Dir alles Gute!- Und sei tapfer! Man kommt da durch! Und Du kommst da auch durch!
Deine Christina
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Purzel,du kannst davon ausgehen, das ich mit großer Bedacht die wenigen Personen ausgewählt habe, die es und was im Detail wissen. Ich denke mal, es werden auch nicht mehr Personen werden. Ich finde, ECHTE Freunde haben ein Anrecht darauf zu wissen, was los ist, warum man auf einmal vom Erdboden verschwindet. Alles andere wäre unfair ihnen gegenüber.
Ich habe heute so viele "Habenpunkte" bei mir gesammelt, das es nicht so schlimm ist, das es sofort sein müsste. Das habe ich kurz überlegt, aber dann verworfen. Ich habe mit verschiedenen Leute Abkommen getroffen und da halte ich mich dran ;)
Das jetzt eine harte Zeit auf mich zu kommt, ist mir klar. Aber ich weiß auch, das ich es schaffen werde, da ich ein Kämpfer und stark bin. Nur halt in einer großen "Schwächelphase", wo die Kraft nicht mehr reicht. Um diese Kraft wieder zu kommen, hole ich mir jetzt Hilfe.
Ich hoffe, das ich bald wieder mal richtig innerlich zur Ruhe kommen kann.
Gruß A.
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Notfalleinweisung geht nur in die Akutpsychiatrie und ggf. bestimmte Zentren für Psychosomatik. Die Kliniken, die ich dir genannt habe, welche spezialisiert sind auf Traumatherapie sind Rehakliniken, d.h. du musst über die Rentenversicherung (das sind die Träger) eine n Antrag stellen, welcher dann bearbeitet wird und wenn der genehmigt ist, dann bekommst du einen Termin. Und zur Zeit gibt es zumindest in Bad Wildungen Wartezeiten von ca. 3 Monaten und länger. Das nur, um dich nicht zu desillusionieren.
Wenn ein akuter Bedarf besteht, dann gibt es ja die Möglichkeit von bestimmten Psychosomatiken, welche dich akut aufnehmen. Sprich mal mit deinem Hausarzt darüber - aber bitte erwarte nicht von einer allgemeinen Psychosomatik, dass sie sich mit deiner Problematik auskennen!!! Das ist ein Spezialgebiet, was z.T. auch an der Uni nur stiefmütterlich behandelt wird.
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Dreamchaser: danke für die Erläuterung und Hinweis.
Da ich gerade akut selbstmordgefährdet bin, muss ich schnellstmöglichst aus dem Kreislauf raus, die Bilder/Gedanken gerade sind sehr, sehr beängstigend.
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, daß alles gut geht!
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Suizidgefährdung bedeutet SOFORT in die Psychiatrie - ohne Umwege, d.h. auch ohne den Umweg über den Hausarzt!!!!!!!!!
Du kannst dich auch selbst in die Psychiatrie einweisen - bei Suizidgefährdung brauchst du keine Einweisung sondern sie müssen dich dabehalten!!!!
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Hallo Anonyme ( weiß dich leider nicht anders anzusprechen sorry)
Das was du gerade erlebst ist gar nicht so selten. Oft kommen die verdrängten traumatischen Erlebnisse durch gewisse *trigger* das heißt Auslöser an die Bewusstseinsoberfläche. Immer etwas mehr..damit man sich damit außeinandersetzt.
Die "Bilder" und die gegühle die du gerade durchmachst sind dabei "normal "..das hört sich blöd an ist aber so.
Dass du dich schon öffnen konntest nach Außen war ein erster guter Schritt, der zweite war das du dir therapie Möglichkeiten suchst. ...
oft ist man in der zwischenzeit aber mit dem Problem sehr überfordert und allein..
deshalb möchte ich dir sagen, das es dazu auch gute Selbsthilfe Foren im Netz gibt.
zbsp Borderline Netzwerk e.v.
Dort findest du Menschen die ähnlich wie du fühlen und du dich austauschen kannst.
Das hilft sehr viel, besonders in Zeiten wo man niemanden anderen erreichen kann.
Du kannst schriftlich öffendlich schreiben oder per PN mit andern..oder auch in Krisen anrufen oder den Chat benutzen.
Jedenfals wirst du dort verstanden und die Erfahrungen der anderen helfen einem oft besser selber weider klar zu kommen...
lg Schmetterling
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Hi,
wollte mich gerade nur mal kurz melden. Ich lebe noch uind habe heute den ersten freien Kliniktag.
Ich bin an dem Donnerstag auf eine teilgeschlossene Auffangstation gekommen. Dort ging es mit ganz viel Ruhe, täglichen Einzelgesprächen, nachts mit Beruhigungsmedikamenten mir nach 8 Tagen so gut, das irgendwer mich auf die Therapiestation verlegt hat. Das war dann keine gute Idee, denn dort bin ich nach einer Woche wieder rückfällig geworden und somit bin ich wieder auf der Auffangstation gelandet. Jetzt ist es für mich deutlich schwerer gewesen, aus dem Loch raus zu kommen. Ich habe nun das Zeichnen angefangen und kann so dann recht gut mit Hilfe der für mich sehr fähigen Psychologin das Tief (Suizidgedanken) verarbeiten (wir besprechen die Bilder regelmäßig[dh fast täglich]).
Sobald die Antidepressiva wirken und ich wieder stabil bin (jetzt bin ich noch auf dem Grat und noch sehr fahrig und Rastlos), wird sich um einen freien Platz in einer Tagesklinik für die Therapie bemüht.
Gruß,
:)
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
ich wollte mich mal wieder melden und mich für die Unterstützung im Forum bedanken.
Was ist alles passiert?
6 Wochen Psychiatrie liegen hinter mir. Davon knapp 5 Wochen auf der geschlossenen Station. Eine Woche auf einer Therapiestation (zu früh verlegt worden) hatten bei mir einen Rückfall mit den Suizidgedanken und -bildern ausgelöst.
Mittlerweile wirkt das Remergil bei mir gut. Die Nächte sind kein Horrotrip mehr und ich kann fast vernünftig schlafen (jedenfalls ausreichend viel in der Summe :p)
Die Tagesklinik (eine Außenstelle der P., wo ich war) hat in meinem Fall abgewunken, nachdem sie in meiner Patienten-Dokumentation gelesen hatten (uups, was steht da alle drin?).
Die KH Psychologin meinte, das wäre aber nicht sooo schlimm, eine ambulante Therapie wäre in meinem Fall auch möglich, sogar besser, da ich dann mich nciht auf verschiedene Therapeuten einarbeiten muss. Ich würde nun genügend Techniken können, um mit den Bildern klar zu kommen.
Ich habe einiges über die PITT (Psychodynamisch Imaginative Trauma Therapie) gelernt und arbeite mit dem inneren sicheren Ort; Räumen, wo ich die Bilder und Gedanken wegschließen kann (ähnlich wie der innere Tresor) und mit den positiven Gegenbildern. Verarbeiten kann ich mein Gedankenchaos ganz gut mit dem Zeichnen.
Seit dem letzten Wochenende habe ich auch wieder den Schalk aus den Augen blitzen :D und ich finde das Leben lebenswert :).
Morgen werde ich dann mal die neue Psychologin kennen lernen. Hoffentlich klappt das mit der genauso gut wie mit der "alten". Denn dann würde die Therapie rocken(:cool: viel, viel Schuften + mal ein Späßchen machen können).
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Na das hört sich doch schon mal ganz gut an... auch Dein Ansatz zur Therapie... ch wünsche Dir viel Kraft und Geduld... vorallem mit Dir selber. (Ich finde "man" ist manchmal furchtbar ungeduldig mit sich selbst ;) )
krächzikov
corvus corax
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Sehr schön, dass die in dieser Psychiatrie so gut mit Traumatherapie sind - ist leider nicht immer so. Und vielleicht möchtest du ja irgendwann nochmal einen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik, die auf Traumatherapie spezialisiert ist, machen. Aber zur Zeit bin ich froh, dass es dir so gut geht!!! Alles Gute weiterhin!!
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
die Option auf einen Traumaklinikaufenthalt lasse ich mir immer offen (*). Ich schaue nun, wie ich so klar komme. Der Aufenthalt im KH (=Krankenhaus) hat sich soweit in meine Gehirnwindungen eingebrannt, das ich die letzte Nacht mit irgendwelchen KH Träumen wach geworden bin. KH bedeutet für mich Stress pur. Auch wenn mir dort so gut geholfen wurde und mich mit der Zeit dort eingelebt hatte.
(*) mit dem Wort Ergotherapie bringt man mich jetzt noch auf die Palme. Allein das ist für mich gerade ein Grund, nicht in eine Klinik zu gehen. ---- Meine Meinung (für den Mehrwert für *mich*, nicht allgmein) dazu ist zensiert --- Uuuuaah! ich rege mich heute noch über diese eine Woche auf der "Therapie"station auf >:(
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Zitat:
von
Anonymisiert Hallo,
ich weiß nicht so recht, ob ich (w, 35J.) hier richtig bin.
Es geht um eine lange Geschichte, die lange zurück liegt. Um nicht zu sagen, 15 Jahre.
Ich habe bis zum heutigen Tage mit keinem darüber geredet, es ist etwas einfacher, darüber im relativ anonymen Internet darüber zu schreiben.
Mein ältester Bruder hat mich über viele Jahre (gut 10 Jahre) regelmäßig sexuell missbraucht (komplette Programm, inkl. Vergewaltigungen). Ich habe mit ihm mittlerweile nur selten Kontakt und bin sehr froh, das er auf der anderen Erdhalbkugel ist.
Wenn meine Mutter davon erfährt, würde sie das wohl frühzeitig ins Grab bringen (schwer Herzkrank) und mein Vater würde das vollends fertig machen. Wie er reagieren würde/wird, kann ich überhaupt nicht abschätzen.
Jetzt bin *ich* aber soweit, das ich darüber mit wem reden *muss.
Nur mit wem?
Hausarzt? Da habe ich Sorge, das man einen Stempel aufgedrückt bekommt und in eine Schublade gesteckt wird.
Beste Freundin? Da habe ich Angst, sie dadurch zu verlieren (warum auch immer).
Ich bin darüber "ein wenig" verzweifelt. ???
Könnt ihr mir da irgendeinen Rat geben?
Ich bin Claudia und bin in der frühster Kindheit vom Grossvater mehrmals sex.missbraucht worden, habe geschwiegen, bis ich totale Lebenskrise hatte und nicht mehr leben wollte. Meine Ehe ging daran kaputt.
Ich kann Dir nur dringenst raten, lass es nicht so weit kommen wie es bei mir war.
Ganz wichtig ist es, dass Du mit einer Therapieperson, ein gutes Vertrauensverhältnis aufbauen, so dass Du über deine schmerzliche Erfahrung reden kannst, nur so wirst Du das Trauma verarbeiten können. Nicht darüber reden heilt Deine Wunden nicht.
Und zwar musst Du mit samt deinen Gefühlen über den Missbrauch reden können, denn wenn Du die Gefühle ausschaltest, bleiben die Posttraumatischen Belastungen bestehen. Es mag sehr weh tun und Du musst sicher auch weinen oder Wut auslassen, aber durch diese Gefühle musst Du durch, dann wird der Heilungsprozess einsetzen, sonst leidest Du dein ganzes Leben lang mit dieser Verletzung.
Glaube mir, ich habe da sehr gute Erfahrungen in dieser Angelegenheit.
Nur Mut, es ist am Anfang sehr schwierig und hart, aber die Anstrengung lohnt sich.
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
liebe claudia habe das selbe durch nur mit meinem gesangspartner,ich kann dir nur raten nimm psychologische hilfe in anspruch dann lernst du dies zu verarbeiten.Du brauchst keine angst haben und dich auch nicht zu schämmen den du bist das opfer.nur so kann st du dies wirklich verarbeiten aber ich sage dir gleich du brauchst geduld und zeit,das dauert.bei mir ist es vor 11 jahren passiert und ich bin heute noch in psychologischer behandlung, habe unzählige terapien hinter mir habe aber nie auf gegeben ob wohl ich auch manchmal an einem punkt war wo ich nicht mehr weiter wusste und mich immer wieder fragte warum ich aber da gab es keine antwort da die mir niemand geben kann.heute geht es mir deutlich besser kann damit leben bin in einer beziehung und habe eine süsse tochter,die mir immer wieder das lächeln und schöne am leben zeigt.bin froh sie zu haben seit ihrer geburt hat sich sehr viel bei mir zum possitiven entwickelt.also teu teu nur mut du schaffst das. gruss anja
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
ich wollte mich noch einmal melden. Ich bin mittlerweile komplett stabil. Laut Psychologin habe ich eine unwahrscheinliche Selbstbeherrschung. Ende des Monats fangen wir an, das Traumata aufzuarbeiten. Mit gemischten Gefühlen sehe ich dem entgegen.
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
so, ich wollte mich noch mal, nach einer etwas längeren Zeit, melden. Mir geht es zZ gut. Klar habe ich manchmal Kopfkino, kann damit aber gut umgehen. Es ist dann aber sehr anstrengend.
Wie ging es weiter?
Ich schrieb, das im April die eigentliche Traumabearbeitung anfangen sollte. Das haben wir aber dann gelassen und mich weiter stabilisiert und haben andere "Problemfelder" beackert. Dann musste ich das Antidepressivum absetzen, versuchte es ohne, was natürlich wegen dem Stress den ich hatte, nicht gut ging. Also mit einem anderen AD (Amitripthylin) angefangen, was mir deutlich besser tut als das Mirtazapin.
Jetzt sind wir soweit, das wir zum Ende des Monats mit EMDR voll in die Traumabearbeitung rein gehen. Ich bin entsprechend aufgeregt.
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Ich drücke dir die Damne für eine erfolgreiche Bearbeitung - dein Körperhat dir gezeigt, dass er noch etwas Zeit braucht bis zur EMDR und erst andere Baustellen bearbeitetwerden müssen.
Dein Weg ist der richtige und ich wünsche dir alles Gute weiterhin!!!
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
ja, das haben Körper und Seele mir sehr deutlich aufgezeigt.
Es ist kein einfacher Weg, aber er muss nun beschritten werden. Ich werde zum Glück immer wieder ausgebremst, das ich mir nicht zu viel zumute und habe ein tolles soziales Netzwerk, was mich auch mal auffangen kann.
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Hallo,
auch ich habe missbraucht erlebt und möchte Dir gerne Mut machen, Deinen Weg weiter zu gehen. Ich weiß selber wie steinig er sein kann, auch das die Steine manchmal so groß sind, dass sie kaum überwindbar erscheinen. Aber meine Erfahrung ist, dass man auch über die größten Steine kommen kann.
Viel Kraft
Ichbines, die auch auf dem steinigen Weg unterwegs ist
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
mal wieder ein kleines Zeichen von mir.
EMDR (bzw. die Traumakonfrontation generell) ist zwar hart, aber das Ergebnis ist wirklich gut. Es sind viele "neue" Erinnerungen hoch gekommen, haben sich zu "Filme" sortiert und vieles kann ich zeitlich einordnen. Das ist schon mal sehr hilfreich, auch konnte das erste "Bild" verarbeitet werden.
Das AD musste letzte Woche zwar ein wenig erhöht werden, aber jetzt merke ich, dass das genau richtig war.
Nächste Woche mache ich dann den nächsten Schritt und zeige den Täter an. Davor habe ich schon ein wenig bammel. Da sage ich mir: Jetzt kann ich mich wehren! Jetzt gehe ich damit an die Öffentlichkeit!
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Hut ab vor deiner Courage und dem was du bisher schon geschafft hast!!!!
Alles Gute für alles Weitere!!
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
So, es hat sich recht viel getan bei mir. Ich hänge voll in der Wiedererinnerung.
Ich habe den Täter angezeigt, die Aussage gemacht und es ist dann recht zügig zum Staatsanwalt gegangen.
Fazit:
Anwalt, Kripo und Staatsanwalt sagen: alles schwere Straftaten
Aber: da die Taten VOR 1998 waren, gilt dort die Verjähungsfrist von 10 Jahren. Erst bei Taten NACH 1998 gilt eine Verjährungsfrist von 20 Jahren. Also: dumm gelaufen für die Strafverfolgung.
Wie es mir so ging? Viel, viel Krisenintervention war notwendig, die Nächte waren ein blanker Horror, die mich immer wieder in ganz üble depressive Einbrüche und Autoaggression geschickt haben. Mein alter Psychiater war der Meinung: 20mg Amitriptylin reicht, ansonsten Akutpsychiatrie. Damit war ich überhaupt nicht einverstanden.
Ich habe mich dann um einen anderen Doc gekümmert (in der Hoffnung, dass da noch nicht das Publikum abgefärbt hat). Mit viel Einsatz habe ich dann mit einer gut 14tägigen Wartefrist einen Termin bei einem anderen Doc bekommen. Dieser war mehr oder weniger fassungslos über meine medikamentöse Einstellung und ich wurde sofort auf 50mg Amitriptylin hoch gesetzt (wenn das nicht reicht, dann halt eine weitere Steigerung oder ein Wechsel des AD).
Und damit ich nicht so ewig lang mit meinen Ressourcen kämpfen muss, um aus manchen Kreisläufen (Flashbacks, Autoaggression) heraus zu kommen, gab es Zolpidem. Alleine zu wissen, man hat da noch was in der Hinterhand, ist ja schon beruhigend.
Was nun interessant wird, ist, wie weit meine Chancen bei der Entschädigung nach dem Opferentschädigungsgesetz sind. Da wird der Antrag nächsten Montag mit Hilfe vom weißen Ring gestellt.
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
ich bin jetzt nur flüchtig über Deine Geschichte geflogen udn weiß0 genau was DU mitmachst! Hut ab vor Deinem Mut.
Ich hätte den Mut nie!
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei deinem OEG Antrag udn hoffe das alles gut wird.
Warum besuchst Du keine Akutklinik? Oder besser eien Traumaklinik? Ich kann Dir nur sagen das ein Klinikaufenthalt auf jeden fall mehr bringt Gerade bei Flashbacks udn ich weiß wovon ich rede
Wie dreamchaser schon sagt es wird nicht an dem erlebten gearbeitet sondern an Techniken udn übungen wie man damit umgehen kann
Tresorübungen zb sind am Anfang sehr blöd aber sind ungemein hilfreich!
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
ich habe Anfang des Jahres 6 Wochen eine Akutklinik "genossen". Ok, ich habe da im Vergleich zu vielen anderen viel Glück mit der dortigen Psychologin gehabt, die mir geholfen hat, mit den Bildern besser klar zu kommen. Wenn ich das Wort Ergotherapie höre, ist gesichert ein erhöhter Blutdruck gesichert.
Wenn wäre für mich eine Traumaklinik was. Wenn habe ich da auch sehr große Bedenken, denn ich habe in dem Landeskrankenhaus, wo ich war, eine Woche auf einer Therapiestation „erleben“ dürfen. Was zur Folge hatte, das ich mit dem suizidalen voll rückfällig wurde.
ABER:
- ich habe ein sehr gutes soziales Netzwerk
- eine Arbeit, die mir sehr, sehr viel Spaß macht, eine Chefin mit super viel Verständnis, die für mich Struktur bedeutet UND ein absolut sicherer Ort für mich ist
- eine für mich ideale Therapeutin
- Angst vor Krankenhaus und dem langen Ausfall (was ja locker mal 3 Monate + schrittweiser Wiedereinstieg sein kann)
Wie gut ich mit den Flashbacks umgehen kann, wundert sich meine Therapeutin immer wieder, vor allem, mit was für einer Disziplin und absoluter Stärke ich da gegen an gehe. Tresorübung, innerer Ort, innere Helfer, Arbeit mit dem inneren Kind, Gegenbilder usw. beherrsche ich in großem Maße, da ich schon immer sehr viel mit imaginären Sachen gemacht habe. Da musste man mir nicht wirklich was bei bringen, ich habe es lediglich unter Anleitung noch ein wenig perfektioniert. Das Arbeiten mit körperlichen Reizen ist mir auch gut bekannt. Aromatherapie? In meiner Wohnung komme ich mir mitunter wie auf einem Lavendelfeld vor ;)
Da jetzt die Medikamentation deutlich angepasst wurde, kann ich gut in der Therapie weiter arbeiten.
Ok, jetzt muss ich mich einfach mal ein paar Tage erholen und dann geht es weiter mit den verschiedenen Problemfelder (Flashbacks, Dissoziieren, Autoaggression).
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Der Beitrag ist zwar schon etwas älter, aber ich antworte trotzdem mal drauf!
In Bad Oeyhausen gibt es auch eine Klinik, die auf Traumatherapie spezialisiert ist, war selber da.
LG Zenzi
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
ich habe mit meiner Thera das letzte Woche noch mal durch gesprochen. Wir haben dann mal pro und contra aufgeschrieben. Und das contra hat in der jetzigen Situation deutlich überwogen.
das wesentliche auf der pro Seite, was ich so ambulant hier in der tiefsten Pampa nciht machen kann ist halt der reale Kontakt zu anderen Betroffenen /Gruppentherapie und halt das, wie man seinen Körper besser schätzen/ kennen lernt. Alles andere habe ich mir hier so schon sehr gut aufgebaut.
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AW: sexueller Missbrauch in der Kindheit
Hi Anonymus,
hast Du niemanden, der dich im Bedarfsfalle einfach mal in den Arm nimmt und festhält?
Oder verträgtst Du solche Einengung nicht?
Wünsch Dir so viel Besserung, wie Du nur vertragen kannst.
katzograph